hart backbord 05/2017
Nr.05/2017 Nr. 06/ ( Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. )
hart backbord
Ein Blatt für Seeleute und interessierte Landratten
unabhängig, weltoffen, seefest
hermann-ays-hamburg.de
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Seefahrt in der Antike
Roms Herrschaft über die Meere
Na warte
In Lee treibt eine Speisekarte
Bern Hardy
auf der auch Haifischflossen stehn,
Die liest ein Hai und denkt, na warte
den Pott lass nur mal untergehen!
Er hat dabei den Koch im Auge,
der mittschiffs an der Reling steht,
den wünscht er sich in Salzfleischlauge
und Zwiebeln durch den Wolf gedreht.
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Seefahrt in der Antike
Roms Herrschaft über die Meere
Die unbeschränkte römische Herrschaft über das Meer lässt sich genau datieren. Mit der Seeschlacht bei Actium, im Jahre 31 vor Christus, als Octavian, der spätere römische Kaiser Augustus die gegnerische Flotte des Marcus Antonius und der ägyptischen Königin Kleopatra besiegte, war Rom zur herrschenden Seemacht aufgestiegen. Die Römer beherrschten das Mittelmeer und der Aufstieg des Augustus besiegelte auch das Ende der „römischen Republik.“ Rom Einwohnerzahl wuchs auf geschätzt eine Million Menschen.
Diese große Anzahl von Menschen mussten versorgt werden, naheliegenderweise bot sich der Transport über das Meer an, zumal die großen Latifundien, von Sklaven betriebene bäuerliche Großbetriebe, sich überwiegend in Nordafrika befanden. Man nannte das nördliche Afrika auch die Kornkammer Roms. Fleisch und Federvieh lieferten Gallien und das heutige Süddeutschland.
Das bedeutete, es wurden die unterschiedlichsten Schiffstypen benötigt. Zum einen flachbodige, niederbordige Binnenschiffe für die Flüsse, Seen und Kanäle, zum anderen Schiffe für die Küstenfahrt und die Hochseefahrt. Natürlich bildeten sich die unterschiedlichsten Schiffstypen heraus. Es gab Massengutfrachter für die Getreidefahrt, so zum Beispiel der „corbita“ der bei einer Länge ü.a. von 65 m, einer Breite von 14 m und einem Tiefgang von 8 m 300 Tonnen Getreide laden konnte. Dieser Typ wurde bevorzugt auf der Linie Nordafrika – Ostia eingesetzt. Ostia war der Hafen von Rom in der Tibermündung.
Die Entwicklung ging aber weiter. So gibt es einen Bericht des Lukianos, der im 2.Jhd. n. Chr. einen römischen Getreidefrachter beschreibt, der bei einer Länge von 58 m einer Breite von 14 m und einer Ladraumtiefe von 13m 1300 Tonnen Getreide transportierte.
Auch ausgesprochene „Schwergutschiffe“ wurden gebaut. So konnte ein Transporter, der besonders schwere Güter übernehmen konnte, wie zum Beispiel einen Obelisken aus Ägypten nach Rom, eine Länge von 95m, eine Breite von 21m bei einem Tiefgang von 4,5m eine Ladekapazität von 2500 Tonnen aufweisen. Außerdem gab es natürlich jede Menge anderer Schiffe für die unterschiedlichste Zwecke, Kriegschiffe, schnelle Depeschen-Schiffe, Patrolienboote u. a.
Mit den unterschiedlichen Schiffen entwickelten sich auch die Häfen. Zog man in der Frühzeit die Boote noch bei Einbruch der Dunkelheit auf den Strand, legte man jetzt Häfen mit langen Piers und Wellenbrechern an. Einer der größten Häfen seiner Zeit war der Hafen von Alexandria. In der der Einfahrt hatte man einen 80 m hohen Leuchtturm errichtet, der von den Zeitgenossen unter die Weltwunder gezählt wurde.
Im römischen Reich war die Segelsaison auf den Zeitraum vom 27. Mai bis zum 14.September beschränkt. Wer ein größeres Risiko eingehen wollte und die dann fälligen höheren Versicherungsgebühren in Kauf nahm, konnte auch in dem Zeitraum vom 10. März bis zum 10.November zur See fahren…
Außerhalb dieses Zeitraums blieb die Seefahrt auf unbedingt notwendige Fahrten beschränkt.
Die Seereisen konnten bei gutem Wind und wenig Seegang recht flott vonstatten gehen. So fuhr ein Schiff von Ostia bis Kap Bon (Afrika) mindestens 2 Tage, von Ostia nach Gibraltar sieben Tage. Von Messina nach Alexandria brauchte man mindestens 6 Tage.
Mitunter kam es vor, dass die Getreideschiffe nicht rechtzeitig in Ostia ankamen und die Menschen in Rom hungern mussten. Das Getreide wurde teurer und es kam auch zu Hungerrevolten. Für die Menschen damals war Getreide ein Hauptnahrungsmittel, und wenn das Getreide nicht rechtzeitig ankam, gab es keinen Ersatz, wie in der Neuzeit die Kartoffel.
Auch die römischen Soldaten benutzten bei ihren Auseinandersetzungen mit den Germanen Schiffe. Tacitus beschreibt in seinen Annalen recht anschaulich die Probleme der römischen Soldaten in der Nordsee.
Zitat: „Tacitus Annalen Buch II, Kap.23. „Da nun der Sommer schon weit fortgeschritten war, wurden einige Legionen auf dem Landweg in die Winterquartiere zurück geschickt; den größeren Teil schiffte der Caesar ein und führte ihn die Amisia (Weser) hinunter in den Ozean. Am Anfang rauschte die stille See vom Ruderschlag der tausend Schiffe, oder wallte unter der Macht der Segel. Bald aber türmte sich schwarzes Gewölk zusammen, aus dem Hagelschauer hernieder gingen. Zugleich benahmen die unter wechselnden Stürmen regellos wogenden Fluten jede Ausicht und behinderten die Lenkung. Die erschreckten und mit den Gefahren des Meeres unbekannten Soldaten machten, weil sie die Seeleute störten oder zur Unzeit zu unterstützen suchten, die Bemühungen der Leute vom Fach zunichte. Bald wurden Himmel und Meer dem Süd ganz zur Beute. Dieser Wind wurde durch die feuchten Wälder Germaniens, durch dessen tiefe Ströme und gewaltigen Wolkenzug noch verstärkt, durch die Kälte des nahen Nordens noch furchtbarer. So ergriff er die Schiffe und zerstreute sie auf dem offenen Ocean und nach den Inseln hin, die mit schroffen Klippen oder verborgenen Untiefen Verderben drohten. War man diesen mit Mühen entgangen, so konnte man, da sich die Meeresströmung änderte und mit dem Wind in gleicher Richtung trieb, weder die Schiffe mit den Ankern festhalten, noch die eindringenden Wassermassen ausschöpfen. Pferde, Vieh, Gepäck und sogar Waffen wurden über Bord geworfen, um die Schiffsrümpfe zu entlasten, die von den teils leck gewordenen Planken, teils von oben hereinschlagenden Wogen trieften.
Ein Teil der Schiffe ging unter, mehrere strandeten an weit entfernten, unbewohnten Inseln… Nur der Dreiruderer des Germanicus landete an der Küste des Chaukenlandes…
Als sich endlich die Strömung wieder rückwärts wandte und der Wind nachließ, kamen schwer beschädigte Schiffe zurück; die nur noch spärliche Ruder hatten, oder mit zusammengenähten Kleidungsstücken segelten, manche auch im Schlepptau kräftigerer Schiffe. Diese ließ er in aller Eile wiederherstellen und schickte sie aus, die Inseln abzusuchen. Durch diese Maßnahme wurden die meisten Schiffbrüchigen wieder zusammengebracht. Die jüngst unterworfenen Angrivarier kauften im Binnenland viele [Schiffbrüchige] den dort wohnenden Stämmen ab und gaben sie zurück. Einige waren auch nach Britanien verschlagen worden und wurden von den Häuptlingen dieses Landes zurückgeschickt. Jeder…wusste Wunderdinge zu erzählen, von furchtbaren Wirbelstürmen, von unbekannten Vögeln und Meeresungeheuern, von Zwittergestalten, halb Tier, halb Mensch, die sie gesehen hatten….
Spruch der Woche
Feminismus hat ein Ende, wenn der Richtige da istKomunismus endet bei 3.000 euro netto
Atheismus wenn das Flugzeug wackelt
Anonymos
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Witz der Woche:
In der Türkei. Kommt ein Christ aus der Kirche. Fährt ihn ein Polizist an: „Du Ungläubiger, Du warst in der Kirche…“ „Ja…“ „Und Du hast dem Gekreuzigten die Füße geküßt?“ „Ja, natürlich…“ „Würdest Du Erdogan, unserem Präsidenten, Gott beschütze ihn, auch die Füße küssen…?“ „Aber natürlich, wenn er so hängt….“
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Hermann Ays hat verschiedene Bücher geschrieben:
Zu beziehen sind sie über „amazon“ oder bod unter:
Hermann Ays
Hein Daddel in memoriam
ISBN 9783848222872
Es handelt sich um 19 Kurzgeschichten, die das Leben schrieb, aus einer Zeit, die mit dem Verschwinden der konventionellen Stückgutfrachter und dem technischen Fortschritt unwiederbringlich zu Ende ging.
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Hermann Ays
Die alten Griechen in Schwaben
ISBN 9783741240935
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.Es scheint auf den ersten Blick doch etwas sehr weit hergeholt. Griechische Siedler, Kaufleute und Handwerker sollen in der Wildnis gelebt haben, in einer Gegend, die den Alten zur römischen Zeit als die "Helvetische Einöde" bekannt war. Von den östlichen Abhängen des Schwarzwaldes bis in die Gegend von Augsburg, von Pforzheim bis an die Donau sollen zwischen den Kelten Jahrhunderte vor Christus (620 bis 540 v. Chr.) zahlreiche Griechen gelebt haben. Sie sollen eine Stadt, Pyrene, erbaut, Handwerk und Handel betrieben haben.
Zusätzlich geben die Ergebnissse der modernen Archäologie die Möglichkeit den Zeitraum sehr genau einzugrenzen, beziehungsweise die Ergebnisse der Wissenschaft zur Beurteilung der Überlieferung heranzuziehen.
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Hermann Ays
Der hl. Fridolin und seine Zeit
ISBN 9783743174139
Der hl. Fridolin, vermutlich ein Sohn des irischen Königs Loegaire mac Neill und Enkel des Begründers der irischen Königsdynastie mac Neill, König Niall Noigiallach lebte und dachte in den keltischen Traditionen Irlands, hatte die besten Schulen seiner Zeit besucht und wirkte im Reich der Franken. Hoch gebildet und ein großer Redner hatte er zu den wichtigen Herrschern seiner Zeit Kontakt. Manches bleibt Spekulation, bedingt durch den langen Zeitraum, der seit dem Leben des hl. Fridolin vergangen ist und bleibt im Ungefähren, wenn auch versucht wurde, Hinweise zu konkretisieren, beziehungsweise von den allgemeinen Verhältnissen der damaligen Zeit her zu begründen.
ÂÂ Die Kenntnis über das Leben des hl. Fridolin verdanken wir dem Säckinger Mönch Balther.
Aktualisiert ( Donnerstag, den 07. September 2017 um 07:14 Uhr )